»NACHT – Die Toten von Jütland« ist der 1. Teil der dänischen Thriller-Reihe um die Sonderermittler der Task Force 14, die in den düster-brutalen Fällen durch ihre ganz persönliche Hölle gehen müssen.
Ein grausiger Leichenfund schreckt das beschauliche Jütland im Süden Dänemarks auf. In die Brust des Toten, der aus dem Leichenschauhaus entwendet wurde, ist Grandberg eingeritzt, der Name der mächtigsten Familie im Dorf – und des örtlichen Polizeichefs. Und neben der Leiche steckt eine Schaufel im Boden, die ein mörderisches Geheimnis enthüllt: das Massengrab eines Serienkillers, der seine jungen Opfer mit kochender Milch verbrühte.
Weil Kommissar William Grandberg wegen Befangenheit nicht selbst ermitteln darf, werden die Sonderermittler der Task Force 14 aus Kopenhagen geschickt: David Flugt, eben erst von einem traumatischen Undercover-Einsatz in Rumänien zurückgekehrt, und sein exzentrischer Kollege Lucas Stage. Was sie herausfinden, ist schlimmer als jeder Alptraum …(Quelle: Droemer-Knaur Verlag).
Meine Leseentscheidung
Aufgrund der steigenden Spritpreise und den aktuell sehr guten Angeboten der ÖBB habe ich beschlossen auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Seitdem sitze ich täglich insgesamt eine Stunde im Zug. Die Zeit nutze ich um meiner großen Leidenschaft, dem Lesen nachzukommen. Dementsprechend ist auch mein Buchpensum. Darum bin ich stetig auf der Suche nach neuen Autoren und Bücherreihen, die mir die Arbeitswege verkürzen. Da ich generell eine Vorliebe für skandinavische Autoren habe, ist mir Thomas Bagger mit seiner neuen Thriller-Reihe rund um die Task Force 14 sofort ins Auge gestochen. Das Buch erschien am 02.10.2023 im Droemer-Knaur-Verlag.
Die Charaktere von Nacht
David Flugt und Lucas Stage, die Ermittler der Taks Force 14 könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Lucas egozentrisch, arrogant sowie empathielos ist und den Fall nur schnell aufklären und abschließen möchte, punktet David durch sein zurückhaltendes, aber professionelles Auftreten und seinen eisernen Willen den Fall lückenlos aufzudecken. Zwei für den Plot wichtige Nebenprotagonisten sind die Polizistin Jenny sowie der Polizeichef William Grandberg. Jenny zeichnet sich durch ihre Naivität aus, die sie selbst in große Gefahr bringt. Zudem hatte sie eine Affäre mit William, für den sie nach wie vor Gefühle hegt. Der Polizeichef ist von seiner schlimmen Kindheit gezeichnet und hat sich von seiner Familie abgewandt. Er wirkt abgeklärt, emotionslos, aber engagiert.
Die Handlung
Mitten in der Nacht entdeckt ein Bauer im verschlafenen Jütland eine Leiche auf einen Hügel. Neben dem Toten steckt eine Schaufel im Erdreich und auf dessen Brust prangt in der Haut das Wort Grandberg. Dies ist nicht nur der Name der erfolgreichsten Unternehmerdynastie im Ort, sondern auch der Familienname des lokalen Polizeichefs William. Durch das Indiz mit der Schaufel beginnen die zuständigen Ermittler den Hügel umzugraben und stoßen auf einen grauenhaften Fund – ein Massengrab eines Serienkillers der hier 18 junge Frauen vergraben und auf bestialische Weise ermordet hat. Doch welcher Zusammenhang besteht zwischen den blutrünstigen Morden und den Grandbergs? Da der regionale Polizeihauptkommissar aufgrund von Befangenheit nicht ermitteln darf, werden zwei Kollegen der Task Force 14 hinzugezogen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das nächste Mädchen ist bereits verschwunden.
Mein Fazit des Buches Nacht
Thomas Bagger startet mit seinem Thriller „Nacht“ einen gelungenen Auftakt einer neuer Thrillerreihe rund um die Task Force 14. Die Protagonisten sind sauber ausgearbeitet und überzeugen durch Authentizität und individuelle, außergewöhnliche Charakterzüge. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und lässt einen von der ersten bis zur letzten Seite mitzittern. Die Story selbst wird aus der Sicht vieler unterschiedlicher Protagonisten erzählt und ist somit ein eher anspruchsvolles Lesevergnügen. Den Plot selbst finde ich in den ersten 2/3 mitreißend und außerordentlich gut gelungen. Im letzten Drittel des Buches kommt der Autor jedoch ein wenig von der Geschichte ab, baut für meinen Geschmack zu viele Twists ein und verliert den roten Faden. Hier wäre definitiv weniger mehr gewesen. Alles in allem ein solider Thriller mit dem man es sich im Winter auf der Couch gemütlich machen kann.
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