Mit dem Thriller „Im grausamen Licht der Sonne“ hat Nalini Singh einen Genrewechsel eingeschlagen. Ihre beiden Hauptprotagonisten verfügen über ähnliche Charakterzüge, die sie so zu einem perfekten Liebespaar machen. Leider wurde dieses Potential nur mittelmäßig von der Autorin genutzt. Die romantische Liebesgeschichte wirkt nüchtern und verfügt nicht über die notwendige Tiefe oder Leidenschaft, die so ein Plot benötigt. Darüber hinaus war es für mich schwierig einen Zugang zu Anahera zu finden. Ihre Charakterzeichnung wirkt für mich ab und an nicht schlüssig, ihre Handlungen nicht immer nachvollziehbar.
Die Ausgangssituation startet vielversprechend, verliert jedoch mit der Zeit an Spannung. Nalini Singh fällt es sichtlich schwer einen Nervenkitzel aufzubauen und der sehnlich erhoffte Thrill bleibt leider aus. Das Buch gliedert sich meiner Meinung nach eher in das Genre eines Kriminalromans ein. Mitreißende Cliffhänger sind in diesem Roman eher Fehlanzeige. Der Vermisstenfall ist jedoch verzwickt, ab und an undurchschaubar und mit einigen spannenden Wendungen gespickt.
Da „im grausamen Licht der Sonne“ der erste Thriller der Autorin ist, sollte man hier ein wenig Nachsicht walten lassen und bei kleinen Schwächen schon mal ein Auge zudrücken. Denn alles in allem ist der Roman ein gelungenes Krimidebüt der die Leser dazu einlädt ein paar Stunden in die Welt Neuseelands abzutauchen und dabei bei der Suche nach einem Serienkiller mitzurätseln.