The Chain : Was als ganz normaler Tag begann, wird zum Albtraum für die alleinerziehende Rachel, als ihre 13-jährige Tochter auf dem Weg zur Schule verschwindet. Die einzige Spur: Das Handy des Mädchens wird an der Bushaltestelle gefunden. Tatsächlich erhält Rachel kurz darauf einen Anruf von der Entführerin. Die Frau am Hörer – ebenfalls Mutter eines entführten Kindes –, gibt sich als Kylies Kidnapperin zu erkennen. Sie ist Teil des perfiden Netzwerks »The Chain«. Und sie hat Rachel auserwählt, die Kette der Kindes-Entführungen weiterzuführen: Wenn Rachel ihr Kind lebend wiedersehen will, muss sie nicht nur binnen weniger Stunden das Lösegeld auftreiben – sie muss ihrerseits ein Kind entführen und dessen Eltern dazu bringen, dasselbe zu tun. Die Kette muss weitergehen … (Quelle: Droemer-Knaur Verlag)
Meine Leseentscheidung
Zugegeben war ich bis vor einigen Monaten weit davon entfernt in einem Büchergeschäft einen Thriller in die Hand zu nehmen. Dieses Genre traf bis vor kurzem einfach nicht meinen persönlichen Lesegeschmack. Doch nachdem ich die beiden Bücher Vanitas – Schwarz wie Erde und Unschuldsengel rezensieren durfte, kam ich auf den Geschmack. Die Sucht nach Thrill hatte mich gepackt. So war es nur eine Frage der Zeit bis ich auf den preisgekrönten US-Krimiautor Adrian McKinty stieß. Der aktuelle Thriller The Chain wird von zahlreichen namenhaften Zeitschriften als Bestseller regelrecht gehypt und in Amerika klingeln bereits die Kassen. Im Internet munkelt man, dass die Filmrechte längst verkauft wurden. In Deutschland & Österreich erschien die deutsche Auflage am 02. September 2019 im Droemer Knaur Verlag. In meinem Heimatland sorgt das Buch The Chain für gespaltene Meinungen. Ein Grund mehr für mich selbst einen Blick in den amerikanischen Bestseller zu werfen.
The Chain: die Hauptprotagonistin stellt sich vor
Der Zentralcharakter des Romans „The Chain“ ist die krebskranke, an sich selbst zweifelnde Mutter Rachel. Als sie sich gerade auf den Weg zu ihrer Ärztin befindet, kommt der für die Handlung des Buches entscheidende Anruf: ihre taffe Tochter Kylie wird gekidnappt. Mitten auf den Highway stehend, mit der schlimmsten Angst ihres Lebens konfrontiert, versucht sie den Anweisungen der Entführerin zu folgen, um den perfiden Plan der Kette ausführen zu können. Denn nur so kann sie ihrer Tochter das Leben retten. Es beginnt ein halsbrecherischer Wettlauf gegen die Zeit, der von ihr fragwürdige Opfer abverlangt und den Leser entsetzt aufschreien lässt. Eine Situation, die am Nervenkostüm rüttelt und die einem unbehagliche Schauer über den Rücken jagt.
Die Geschichte
Die Geschichte punktet mit einem gut gelungenen spannenden Einstieg in die düstere Welt des Verbrechens und steigert seinen Thrill im Laufe der Handlung. Das Buch ist ein wahrer Pageturner, der Plot schlüssig und solide. Durch den einfachen Schreibstil Mc Kintys wird man in der Geschichte rund um „The Chain“ gefangen gehalten und man kann das Buch wahrlich nicht mehr aus den Händen legen. Den Charakterzügen der Protagonisten fehlt es jedoch an nötigem Tiefgang und echten Emotionen. Die Figuren sind nur oberflächlich ausgearbeitet. Aus diesem Grund fällt es einem leider manchmal schwer eine Bindung aufzubauen und Handlungsweisen der Darsteller nachzuvollziehen. Darüber hinaus bedient dieser Thriller sämtliche alteingesessene Klischees. Von der kranken Mutter, über den erfolgreichen Exmann und die taffe Teenagertochter bis hin zum drogensüchtigen Exveteranen wird quer Beet alles bedient.
Während die beiden Teile des Buches „The Chain“ durch einen undurchschaubaren Plot die Fantasie anregen, kommt das Ende zwar heftig, aber vorhersehbar, sodass dem Leser die Freude am Miträtseln genommen wird. Der Schluss fällt durch eine fragwürdige, nicht ganz nachvollziehbare Wendung aus dem Rahmen und hinterlässt den faden Beigeschmack, dass man hier rasch zum Ende kommen wollte.
Mein persönliches Fazit
Trotz vieler Kritiken im deutschsprachigen Raum hat mich das Buch „The Chain“ als Kriminalroman und Leselektüre für einen gemütlichen Abend auf der Couch überzeugt. Ein durchaus gelungener, spannender Plot mit einem überraschenden Ende, jedoch mit fehlender Tiefgründigkeit und zahlreichen platten Klischees behaftet. Das Potential der genialen Grundidee wurde leider nicht vollständig ausgeschöpft. Der einfache Schreibstil und die Handlung bieten jedoch ein kurzweiliges Leseerlebnis für eine bevorzugt weibliche erwachsene Leserschaft.
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