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Wie Aufräumen meine Welt veränderte!

Aufräumen – was für ein leidiges Thema! Diese Aussage wird wohl jetzt einigen von euch im Kopf herumgeistern. Denn Ausmisten ist immer eine heikle Angelegenheit. Es erfordert viel Disziplin, Schweiß und Konsequenz. Egal ob sich die Schuhschachteln bereits bis an die Decke türmen, die Kosmetiklade vor lauter Schminkzeug überquillt, der Kleiderschrank sich nur mehr mit Gewalt schließen lässt oder der Boden unserer Wohnung als Abstelllager für nutzloses Zeug dient – die Aufschieberitis hat bereits Besitz von uns ergriffen und unser Gehirn blendet die unschönen Ecken in unseren Heim konsequent aus. Dabei vergessen wir oft das Aufräumen nicht nur unsere Wohnung in neuen Glanz erstrahlen lässt, sondern sich auch positiv auf unseren Erfolg, unsere Seele und sogar auf unser gesamtes Leben auswirkt. Wie das funktioniert erkläre ich euch jetzt anhand meines Selbstexperimentes!

Der Weg durch das Chaos - Aufräumen im Selbstexperiment!

Der Wunsch zur Veränderung schlummerte bereits länger in mir, jedoch wusste ich nie so genau, was ich eigentlich ändern wollte und warum überhaupt. Mein Leben war gut so wie es ist, doch trotzdem fehlte etwas. Aber ich wusste einfach nicht was. Aus diesem Grund begann ich im Internet zu recherchieren und landete schlussendlich immer bei denselben Schlagwörtern Selbstverwirklichung, Selbstliebe, Selbsterkenntnis. Unterm Strich schienen mir die zahlreichen Artikel mitteilen zu wollen, dass ich mich erst mit mir SELBST befassen musste, um herauszufinden was ICH eigentlich wollte bzw. was MIR fehlte.  Ein ziemlich egoistisches Ding wie ich mir anfangs dachte, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Jetzt fehlte nur noch die passende Methodik, um bis in die Tiefen meiner Selbst vorzudringen. Durch Zufall stoß ich auf das Buch von Marie Kondo „Magic Cleaning – wie Aufräumen ihr Leben verändert“. Ziemlich vielversprechend dachte ich mir, und bestellte das Exemplar prompt. In meinem wohlverdienten Weihnachtsurlaub startete ich voller Motivation und ein wenig Skepsis das Experiment. Entgegen des gut gemeinten Rats von Marie Kondo zuerst das Buch zu lesen und dann anzufangen die ganze Wohnung umzukrempeln konnte ich einfach nicht an mich halten und begann bereits während der ersten paaren Seiten meinen Krempel auszusortieren. Geduld war noch nie meine Stärke.  Ich spendete Müllsäcke voll mit Kleidungsstücken, sortierte meine heiligen Bücher aus, verschenkte Kosmetikartikel, entfernte unnötigen Krimskrams, schredderte tonnenweise Papier und verabschiedete mich von alten Erinnerungsstücken.  Übrig blieb eine strahlend saubere, aufgeräumte Wohnung deren Inhalt quasi halbiert wurde. Doch nicht nur das, dass Aufräumen hatte mir tatsächlich die Weichen für meine neue Leidenschaft – das Schreiben – gestellt.

Selbsterkenntnis durch Aufräummarathon!

Wer sich endlich dazu durchringen kann sich mit seinen Besitztümern auseinanderzusetzen beginnt zeitgleich sich selbst besser kennenzulernen. Denn das Sammelsurium all dieser Dinge wie beispielsweise Kleidung, Kosmetik, Bücher, CD’s usw. spiegelt die Summe all unserer Kaufentscheidungen und somit uns selbst als Person wider. Hier können wir unsere Vorlieben entdecken und unsere Denkmuster erkennen. Vielen ist dies gar nicht bewusst. Als ich mich stundenlang mit meinen Habseligkeiten beschäftigte lernte ich mich selbst tatsächlich besser kennen und entdeckte eine bis dahin verborgene Leidenschaft – das Schreiben. Als ich meine Kindheitssachen durchforstete kamen mir immer wieder selbstgeschriebene Gedichte, Kurzgeschichten oder Notizen zwischen die Finger. Dies reichte bis in die jüngste Vergangenheit zurück. Überall in der Wohnung las ich Notizbücher auf, fand Kritzelein, Kurztexte und Mitteilungen. Meine Schubladen quollen über vor Papier und Stiften. In den Regalen stapelten sich Bücher, Journale, Zeitschriften, Postkarten und alles was man sonst noch lesen konnte. Als ich den Haufen vor mir liegen sah wurde mir zum ersten Mal bewusst wie sehr ich mich eigentlich mit dem Schreiben befasste. Dies waren die ersten Schritte zu meinem eigenen Blog.

„Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen“

Dies ist ein altes japanischen Sprichwort entnommen aus dem Buche von Marie Kondo. Und wie ich finde trifft es den Nagel auf den Kopf. Denn zu viele angehäufte Gegenstände belasten nicht nur die Wohnung, sondern auch die Seele. Dies mag nun etwas spirituell klingen aber probiert es einfach aus. Wer Ordnung in sein Chaos bringt, macht dies zeitgleich auch in seinem Kopf. Indem man sich alten Erinnerungsstücken widmet, setzt man sich mit seiner Vergangenheit auseinander und durch das Entsorgen schließt man zeitgleich mit ihr ab.  Dies macht nicht nur den Kopf frei, sondern ermöglicht uns, unsere Energie auf die Gegenwart bzw. neue Aufgaben zu lenken. So war es auch bei mir. Mit jedem „Ding“ das auf den Müll landete fühlte ich mich leichter. Mein Energiehaushalt schien sich von ganz allein aufzutanken. Nach einigen Tagen konnte ich es gar nicht mehr abwarten morgens aufzustehen, um eine neue Ecke in der Wohnung in Angriff zu nehmen.  Als sich mein Aufräum-Projekt dem Ende zuneigte konnte ich es gar nicht abwarten mir ein neues Projekt zuzulegen. In meinem Fall war es tatsächlich meine erste Website.

Frei nach dem Motto „Platz für Neues schaffen“

Wer seinen alten Habseligkeiten an den Kragen geht schafft damit zeitgleich Platz für Neues. Eigentlich logisch, oder? Doch vielen ist gar nicht bewusst, dass dieser Spruch nicht nur für Materielles gilt, sondern auch für Erinnerungen, Erlebnisse und sogar Beziehungen. Wer loslässt bringt Energie zum Fließen und schafft somit Raum für einen Neuanfang. Hier ein praktisches Beispiel: Jeder hat so einen Menschen im Bekanntenkreis der einen wortwörtlich die Energie aussaugt, der immer nur jammert, schlecht gelaunt ist oder einen sogar runter macht. Nach jedem Treffen fühlt man sich irgendwie ausgelaugt. Wenn man den Mut aufbringt sich von dieser Person zu lösen wird man bald feststellen, dass es einem besser geht. Man spart seine Energiereserven und vor allem wertvolle Zeit. Diese Zeit hat man nun uneingeschränkt zur Verfügung, um sich mit jemand anderen zu treffen – jemanden mit dem man gerne zusammen ist und der vielleicht in der Vergangenheit zu kurz gekommen ist.

 

Bei mir machte sich das Aufräumen jedoch auf eine andere Weise bemerkbar. Ich habe schon seit längerem einen Instagram Account, den ich eigentlich sehr mag. In letzter Zeit hatte ich jedoch kaum Energie diesen zu pflegen. Als ich mich ans Ausmisten machte hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Das Wegwerfen hat mir neuen Antrieb gegeben und mir deutlich vor Augen geführt wie gerne ich eigentlich mit meiner Community kommuniziere. Durch meine neu gewonnene Aktivität kamen plötzlich neue Kooperationsanfragen und sogar eine Einladung herein. Dies bestärkte mich wiederum in meinen Vorhaben endlich mit dem Schreiben zu beginnen.

Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Erfolg!

Aufräumen hat aber noch einen weiteren sehr entscheidenden Vorteil. Wenn man all seine Sachen auf einen Haufen zusammenwirft, wird einen erstmals bewusst was man überhaupt besitzt und wie reich man tatsächlich ist. Um ehrlich zu sein wurde mir fast ein wenig schwindelig als ich den Kleiderhaufen auf meinem Bett liegen sah. So viel Kleidung wie ich besaß konnte ich in einem ganzen Jahr nicht anziehen. In der heutigen Zeit neigen wir zu unkontrolliertem Konsum. Wir kaufen was das Zeug hält, egal ob wir es brauchen oder nicht. Die Konfrontation mit all diesen unnötigen Kram hilft uns dabei zu verstehen, wieviel Geld wir eigentlich in die Tonne werfen.  Welcher Mensch kann bzw. will schon 100 T-Shirts anziehen? Wer zum Teufel braucht 60 Paar Schuhe oder 10 schwarze Mascara? Indem wir all den Überfluss ausmisten werden unsere Antennen sensibler für diese Ausgaben. Bitte versucht nicht, dass unnötig ausgegebene Geld zusammenzuzählen – das verursacht nur Bauchschmerzen. Seit diesem Erlebnis hat sich aber mein Kaufverhalten tatsächlich zum Positiven verändert. Ich nenne seitdem kein neues Kleidungsstück mehr mein Eigen. Darüber hinaus habe ich eine Liste mit all meinen Kosmetikartikeln erstellt (kein Witz) damit ich diese nun systematisch aufbrauchen kann. Das dadurch gesparte Geld investiere ich in mein neues Hobby – dem Aufbau meines Blogs.

Zum Schluss folgt mein Aufräum-Fazit

Gratulation, wenn du es bis zum Ende meines Artikels geschafft hast. Ich weiß, dass gewisse Abschnitte weit hergeholt scheinen, aber wer selbst die befreiende Erfahrung des Aufräumen gemacht hat weiß wovon ich rede. Wer sich von Altem trennt hat Energie für Neues. Egal ob im Privat- oder im Berufsleben. Der Prozess des Aufräumens zwingt einen sich mit seinen Kaufverhalten, seinen Gewohnheiten und mit sich selbst auseinanderzusetzen. Es stärkt die Entscheidungskraft und fördert unseren Mut zu tage. Wen ich bis dato noch immer nicht überzeugt habe den bleibt nur noch eine Option: der eiskalte Selbstversuch!

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